1. Etappe

von Zittau (D) nach Děčín (CZ) 

70km

05.04.2024 - 07.04.2024



Tag 1


von Zittau (D) nach Waltersdorf (D)
20,8km
Bergauf 520m
Bergab 260m
Dauer 7h36min


Tour auf Komoot


Der Anfang ist getan. Ich kann es immer noch nicht recht glauben. Ich habe die 1. Etappe meines Lebenstraums einer Wanderung von Zittau nach Gibraltar erfolgreich absolviert.
Die Anreise erfolgte mit dem Zug von Dresden Hbf nach Zittau Hbf. Trotz Schienenersatzverkehrs hatte alles gut geklappt. Angekommen in Zittau habe ich den ersten Schritt vom Zug auf den Bahnsteig ganz bewusst wahrgenommen! Es war ein tolles Gefühl, so ein großes Projekt zu starten, welches sich über Jahrzehnte erstrecken wird. Ich hoffe, das ich dieses Gefühl nicht so schnell vergessen werde.


Das Wetter hatte anfangs mal ausnahmsweise das getan, was gemeldet war: es hatte leicht geregnet. Jedoch hatten wir Glück. Als wir dabei waren, Zittau zu verlassen, war es bereits wieder trocken. Unsere Route führte uns entlang des Zittauer Stadtrings, über den Fluss Mandau, in Richtung Olbersdorfer See. Der 60 Hektar große Tagebaurestsee dient inzwischen als Freizeit- und Erholungsort in Zittau. Vor Ort kann man ein 6 Meter hohes Schaufelrad bestaunen. Nach einem kurzen Päuschen ging es anschließend durch ein kleines mystisches Wäldchen hindurch. Wir kamen dann zu einem freien Feld mit herrlicher Aussicht aufs umliegende Gebirge. 


Weiter ging es über Olbersdorf bis nach Oybin. Kurz vor Oybin gab es eine Mittagspause an der Teufelsmühle. Hier konnten wir die vorbeifahrende Zittauer Schmalspurbahn mit ihrer imposanten Dampflokomotive bestaunen. Inzwischen kam dann auch die Sonne raus und wärmte uns. Als wir in Oybin angekommen sind, haben wir uns am Bahnhof ein leckeres Softeis in der Sonne gegönnt mit Blick auf das Nordplateau der Burg Oybin. Weiter ging es zum Thomasweg, von welchem man eine wunderbare Aussicht auf die Burg Oybin selbst hat. Zurück im Wald kamen wir an einem kleinen See vorbei, welcher Schwarze Pfütze heißt. Ein Teil des Randes vom Sees war übersät von Froschlaich. Ein sehr interessanter Anblick muss ich sagen.


Anschließend kamen wir am Kellerberg und der Steinbruchschmiede vorbei. Die Schmiede wurde 1825 erbaut und zur Herstellung und Reparatur von Werkzeugen der Arbeiter der umliegenden Mühlsteinbrüche genutzt. Von da aus ging es für uns zur Jonsdorfer Felsenstadt. Hier findet man Felsengebilde in kleinerer Form vor, als in der bekannten Felsenstadt Adersbach. Enttäuscht wurde ich jedoch nicht, da man zahlreiche Felsformationen bestaunen konnte, welche Titel wie Nashorn oder Bernhardiner tragen. Wir machten einen kurzen Abstecher durch eine Felsengasse zum sogenannten Schwarzen Loch. Dies ist ein 50 Meter tiefer Felsenkessel, welcher der Größte der vor Ort befindlichen Mühlsteinbrüche ist. Dieser dient heute als Museum und kann als Exkursion mit einem Führer besucht werden. 


Durch einen wunderschönen Wald mit sehr interessanten Steinformationen kamen wir zu der bekannten Kleinen und Großen Orgelpfeife. Diese beeindruckenden Gebilde sind Zeugen der Erdentstehungsgeschichte. Sie entstanden durch aufsteigende Lava. Von hier hatte man einen fantastischen Ausblick auf Jonsdorf, den Nonnenfelsen und die Lausche. Etwas erschrocken schauten wir zu der weit entfernten Lausche. War sie doch unser Tagesziel. Auf Grund der vielen Pausen am Anfang unserer Tour, mussten wir uns nun etwas sputen. Weiter ging es auf dem Grenzweg von Deutschland und der Tschechei, vorbei an den Felsformationen Rabensteiner Burg und Falkenstein. Hier konnten wir gut Strecke machen. Die letzten Kilometer waren wir dann auf dem Lausche Hochmoorweg unterwegs. Hier kann man die Stille und den Ausblick auf die umliegenden Felder genießen. 


Noch ein kurzer Abstieg und wir hatten nach über 7,5 Stunden unser Ziel, die Sonnebergbaude in Waltersdorf, erreicht. Hier haben wir ein schönes Doppelzimmer bezogen und uns noch ein leckeres Abendessen im Gastraum gegönnt.

Der erste Tag meiner bevorstehenden Reise war nun vorbei. Es waren interessante Eindrücke die sich uns geboten haben. Sowohl bekannte, da wir in meiner Heimat gestartet sind, als auch Neue. Das Zittauer Gebirge ist definitiv einen Besuch wert. Da wir bei dieser Etappe nur drei Tage unterwegs waren, haben wir viel getestet: was sollte man unbedingt einpacken, was kann man das nächste Mal weglassen, was hat gefehlt…. Fazit meines ersten Tages: der Rucksack war, auf Grund der mit 2 Litern gefüllten Trinkblase plus Trinkflasche mit 0,7 Litern, viel zu schwer. Das nächste Mal reichen max. 1 Liter in der Trinkblase. 

Ich bin das erste Mal mit Wanderstöcken gelaufen. Was soll ich sagen… nie wieder ohne!!! Ich habe das Joggen aufgegeben, da ich Knieprobleme bekommen habe und bei langen Wanderungen hatte ich immer eine Bandage um die Knie. Die Bandagen hatte ich zwar mit, ABER auf Grund der Wanderstöcke musste ich sie nicht anziehen. Ich bin begeistert!!!



  • Der erste Schritt ist getan
  • Fluss Mandau
  • Olbersdorfer See
  • So viel Gepäck
  • Baggerschaufelrad
  • Ich beim Fotos machen :-)
  • Schöne Aussicht auf Zittauer Gebirge
  • Zittauer Schmalspurbahn
  • Blick auf Burg Oybin von Teufelsmühle
  • Lecker Softeis am Bahnhof Oybin
  • Blick auf Burg Oybin
  • Froschlaich
  • Steinbruchschmiede
  • Weg zum Blick auf Schwarzes Loch
  • Weg zum Blick auf Schwarzes Loch



Tag 2

von Waltersdorf (D) nach Česká Kamenice (CZ)
 25,6km
 Bergauf 700m
 Bergab 900m
 Dauer 8h22min


Tour auf Komoot



Tag 2 startet mit schmerzenden Gliedern und einem wundervollen Frühstücksbuffet. Wir genießen bei einem Kaffee unser Brötchen und die tolle Aussicht aus dem Fenster. Ausgeruht und gestärkt checken wir aus und starten zu unserem zweiten Tag der ersten Etappe. Mit dem etwas leichteren aber immer noch viel zu schweren Rucksack auf dem Rücken und den Wanderstöcken einsatzbereit in den Händen verlassen wir unsere Unterkunft die Sonneberbaude. Draußen erwartet uns schönes Wetter, ein toller Blick auf die Lausche und weitere Gäste die es sich auf der Hotelterrasse gemütlich gemacht haben. Schnell noch ein Selfie als Erinnerung mit dem Handy gemacht (Dank der netten Gäste, haben wir sogar noch ein ordentliches Foto von uns bekommen) und aufging es. Drei Schritte bis zur Hotelausfahrt, dann haben wir gemerkt, dass es recht warm ist. Also haben wir die schweren Rucksäcke wieder abgesetzt, die Jacken ausgezogen und verstaut und die Rucksäcke wieder aufgesetzt. Jetzt aber! Wanderstöcke in die Hand und los geht’s. Über die Straße und zack auf die grüne Skipiste, zum Aufstieg auf die Lausche. Das ist mal ein Start: man fällt quasi aus dem Bett direkt auf den Wanderweg.


Puhh, die Sonne scheint und heizt uns bereits nach wenigen Metern ordentlich ein. Ich drossle mein Tempo, um nicht zu sehr zu schwitzen und völlig außer Puste oben anzukommen. Immer wieder drehe ich mich um und genieße die tolle Aussicht. Vorbei am Skilift erreichen wir nach gerade mal einem Kilometer die sogenannte Kleine Lausche. Auf der Bank ruhen wir uns erst einmal aus und genießen den Anblick der Umgebung. Ich hole meine Kamera aus dem Rucksack und mache die ersten Bilder. Danach creme ich mein Gesicht noch mit Sonnenschutz ein. Anschließend gehen wir noch die wenigen Meter bis zum Lauscheturm. Somit haben wir nach gerade mal einer Stunde unseren heutigen Höhepunkt der Tour erreicht. 


Die Lausche ist mit 792,6 Metern der höchste Berg im Zittauer Gebirge. Der Lauscheturm bietet einen beeindruckenden 360-Grad-Rundumblick. Von hier kann man bereits bis zum Lilienstein in der Sächsischen Schweiz schauen. Ich bin wahnsinnig beeindruckt und versuche das gesehene mit meiner Kamera einzufangen. Nach 20Minuten staunen und knipsen machen wir uns an den Abstieg auf die tschechische Seite der Lausche. Wir verlassen Deutschland und wandern weiter durch Tschechien. Vorbei am Lauschebrunnen, ging es in Richtung Schöber Linie. 


Wir sind ca. eine Stunde gelaufen, als ich durch Zufall noch einmal auf Komoot nach der Route geschaut habe. Da wir gerade so gut am Meter machen waren, sind wir doch glatt an unserem nächsten Highlight, der Schwefelquelle, vorbeigelaufen. Da ich keinerlei Ambitionen hatte zurückzugehen, waren wir drauf und dran die Schwefelquelle ausfallen zu lassen. Da meine Begleitung allerdings die Quelle erst vor kurzem Besichtigt hatte und es mir empfahl, sie doch anzuschauen, da sie wohl sehr eindrucksvoll sei, gingen wir extra für mich noch einmal zurück. Und was soll ich sagen, es ist mein Highlight dieser Etappe geworden. Man läuft ein kleines Stück durch den Wald entlang an einem Bach dessen Färbung immer mehr ins Orange über geht. An einer kleinen Holzbrücke angekommen, kann man den Bach überqueren und gelangt so zu der ca. 3m breiten Sirný pramen (Schwefelquelle). Das Farbschauspiel ist beeindruckend. Der Volksmund meinte, es wären Schwefelflocken, die die orangene Färbung verursachen. Erst Anfang des 20ten Jahrhunderts wurde festgestellt, dass diese Färbung von fadenähnlichen Bakterien verursacht wird, die ihre Energie aus der Oxidation von im Wasser gelösten Verbindungen des Eisens gewinnen. Nach einer 15-minütigen Fotopause ging es wieder weiter entlang der sogenannten Schöber Linie. 


Die Schöber Linie ist eine Bunker-Linie entlang der Sächsisch-Böhmischen Grenze und wurde 1937 errichtet. Es ist ein merkwürdiger Anblick den die Bunker mitten im Wald bieten. Zum großen Teil sind sie mit Moos überwachsen, was ihnen einen felsenartigen Anblick verleiht, der schon fast wieder schön ist, wenn da nur nicht so ein dunkles Kapitel der Geschichte dahinterstecken würde. Nach ca. 2,5 Kilometern erblicken wir die Lávka Šébr (Schöber Brücke). Wir überqueren mit der Brücke eine große Straße und können von dieser aus einen tollen Blick auf den Tannenberg werfen. Entlang verwurzelter Pfade gelangen wir zum Hirschberg. Wir beschließen hier eine kleine Rast zu machen und essen etwas zu Mittag. Mit meiner täglichen Mittagsration, welche aus einem Proteinriegel und einem Quetschie mit Obstbrei besteht, bin ich sehr zufrieden. Es lässt sich gut über mehrere Tage transportieren und macht satt. Weiter geht es. Wir sehen immer wieder Bunker und auch den Tannenberg erspäht man immer wieder in der Ferne. Ich genieße die Natur um mich herum und merke, wie mein Geist immer mehr zur Ruhe kommt.


Wir durchqueren ein kleines Dörfchen namens Líska bevor es wieder in den Wald geht. Entlang wundervoller Waldwege gelangen wir zu einem schönen Rastplatz, welcher von einer Felswand umgeben ist. Wir setzen uns nur kurz und trinken einen Schluck bevor es weitergeht. Nach einem kurzen Aufstieg gelangen wir über Treppen zu dem Brüderaltar. Ein Ort an welchem sich von 1515-1614 Katholiken heimlich zum Gottesdienst versammelt haben. Die Andachtsstelle wurde erst 1867 ausgebaut. Die Überreste kann man heut noch bewundern. Nach insgesamt 24 Kilometern gelangten wir noch zum 478 Meter hohen Basaltfelsen Jehla. Der kurze Abzweig zum Gipfel, welcher von den Einheimischen rege besucht wurde, hat sich gelohnt. Wir hatten eine wundervolle Aussicht. Wieder konnte man am Horizont den markanten Lilienstein erkennen. In die andere Richtung schaute man auf den 530 Meter hohen Zámecký vrch (Schlossberg) mit seiner Burgruine. Wir genossen noch etwas die letzten Sonnenstrahlen des Tages bevor wir uns auf die letzten Kilometer unserer Tagesetappe machten.


In Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz) angekommen, gingen wir direkt zu unserem reservierten Apartment Dům V Centru. Erschöpft von der Tour mit insgesamt 25,6 Kilometern bezogen wir unsere kleine außergewöhnliche Ferienwohnung. Von den Bildern im Vorfeld bereits darauf eingestellt mal etwas Anderes zu sehen zu bekommen, war ich vor Ort von dem Scharm dieser Wohnung total begeistert. Ausruhen konnten wir uns jedoch noch nicht. Den Rucksack abgelegt, mussten wir fix noch einmal in den Supermarkt um die Ecke gehen, um Frühstück für den nächsten Tag zu besorgen. Anschließend gönnten wir uns noch ein leckeres Abendessen in einem asiatischen Restaurant direkt am Markt. Zufrieden und erschöpft kehrten wir in unser Apartment zurück und konnten uns nun endlich ausruhen. Ein wundervoller Tag ist zu Ende.



  • Frühstück in der Sonnebergbaude
  • Aufstieg auf die Lausche
  • Blick ins Tal zur Sonnebergbaude
  • Blick ins Tal
  • Blick von der Lausche
  • Blick von der Lausche
  • Blick von der Lausche
  • Lauscheturm
  • Sirný pramen (Schwefelquelle)
  • Fluss an Sirný pramen (Schwefelquelle)
  • Fluss an Sirný pramen (Schwefelquelle)
  • Sirný pramen (Schwefelquelle)
  • Sirný pramen (Schwefelquelle)
  • Sirný pramen (Schwefelquelle)
  • Sirný pramen (Schwefelquelle)




Tag 3

von Česká Kamenice (CZ) nach Děčín (CZ)
26,0km
Bergauf 460m
Bergab 620m
Dauer 7h6min


Tour auf Komoot


Unser 3. und bereits letzter Tag startet mit einem einfachen, selbst zubereiteten Frühstück. Es gibt Toastbrot mit Wurst, Käse, einem Apfel dazu Orange und zum Abschluss noch einen Joghurt. Geschlafen haben wir super. Das Bett war wirklich sehr bequem. Die Glieder schmerzen und das Aufsetzen des Rucksacks geht mit gemischten Gefühlen einher. Heute erwartet uns die längste Tagestour dieser Etappe und dazu müssen wir noch unsere Züge in Děčín pünktlich erreichen. Denn morgen müssen wir Beide auch schon wieder auf Arbeit erscheinen. Wir verlassen unser tolles Apartment und starten unsere Tour. Nach knapp 1,5km lassen wir Česká Kamenice hinter uns. Wir passieren das Rabsteiner Mahnmal. Hier stand einst eine Fabrik, in welcher ab 1860 Baumwoll- und Leinenstoffe hergestellt wurden. 1942 wurde die Fabrik zu Kriegszwecken beschlagnahmt und als Arbeitslager umfunktioniert. Ab 1944 wurden dafür auch Kriegsgefangene eingesetzt. Einen etwas grotesken Anblick bietet eine Kinderwippe vor den Ruinen des Lagers.


Wir gehen weiter und passieren den Campingplatz Pod Lesem, welcher direkt am See Olešský rybník gelegen ist. Der See ist sehr gut besucht. Allerdings nicht mit Badegästen, sondern mit Anglern und ihren Familien. Vorbei an einem weiteren kleinen Teich kommen wir auf eine Straße. Hier passieren wir den Friedhof Stará Oleška in Huntířov. Mit seiner schicken Kapelle und der idyllischen Lage macht er einen interessanten Eindruck. Die Straße windet sich einen Berg hoch, bevor es links für uns wieder in den Wald hinein geht. Mittlerweile ist es schon wieder sehr warm. Meine Begleitung hat das Glück und kann sich ihre Hosenbeine abzippen. Ich schmore leider in meiner viel zu dicken Wanderhose. Der leichte Abstieg in den Wald bietet uns einen wundervollen Anblick. Ich genieße die Stille und die Aussicht auf Felswände und den davor gelegenen jungen Wald. Nach insgesamt 8km durchqueren wir Nová Oleška einen Ortsteil von Huntířov. Hier kommen wir an einen abgelassenen Teich vorbei, welcher bei der Wärme etwas stränge Gerüche von sich gibt. 


Nach ca. einem Kilometer gelangen wir in den nächsten Waldabschnitt. Hier beginnt für mich der schönste Teil der ganzen Etappe. Die Wälder sind grün, am Boden wachsen die Blaubeersträucher und die Vögel singen für uns. Immer wieder sehe ich auf dieser Reise ein Pfauenauge vor mir her fliegen. Ich frage mich, welcher meiner Ahnen mich auf meiner Tour wohl begleitet. Die Gespräche zwischen meiner Begleitung und mir versiegen langsam. Wir haben uns in den letzten zwei Tagen alles erzählt, was es neues zu erzählen gab. Wir klären kurz ab, dass das Schweigen für uns okay ist. Jetzt kann ich mich ganz auf die Umgebung und mich konzentrieren. Ich genieße den Anblick der Wälder und die Geräusche der Tiere. Endlich bin ich im Hier und Jetzt angekommen. Auch mein Geist wird langsam ruhiger und ich kann die Schönheit der Umgebung voll und ganz genießen. Nach insgesamt 14km erreichen wir den Ort Bynovec. In der Mitte des Dorfes steht eine kleine Kapelle, welche man bestaunen kann. 


Am Ortsausgang erreichen wir eine Anhöhe von welcher man einen wundervollen Blick auf das Lausitzer Bergland hat. Wir überlegen, ob wir unsere längst fällige Mittagspause hier verbringen, entscheiden uns aber dagegen. Wir wollen noch bis zum nächsten Aussichtspunkt, den Rosenkamm gehen und dort unsere Pause genießen. Wir trinken einen Schluck und gehen weiter. Auf diesen Teil der Strecke treffen wir wieder viele Menschen. Davor war die Stille und Einsamkeit doch sehr angenehm gewesen. 


Wir erreichen den Rosenkamm nach insgesamt 17km. Es hat sich definitiv gelohnt, dass wir unsere Pause verschoben haben. Von hier hat man eine beeindruckende Aussicht auf die umliegenden Felswände des Rosenkammes, die Elbe und sogar Děčín.  Wir staunen, dass wir ausgerechnet heute so zügig unterwegs sind. Haben wir doch bereits gut 2/3 der Strecke geschafft. Wir genießen unseren Pausensnack. Ich fotografiere noch ein bisschen und anschließend geht es weiter. Mit der Einsamkeit ist es nun endgültig vorbei. Es ist Sonntag und schönes Wetter, daher sind viele Familien unterwegs. Wir durchqueren noch den Stadtpark, bevor wir endgültig den Trubel der Stadt Děčín erreichen. Positiv überrascht von Děčín, bestaune ich die schönen Häuserfassaden. 


Wir schlängeln uns durch den Verkehr und gelangen an die Elbe. Diese überqueren wir auf der Tyrš-Brücke. Weiter geht es vorbei an vielen kleinen Geschäften und der Schäferwand. Hier kommen Kletterer voll auf ihre Kosten. An der Schäferwand befinden sich 16 Klettersteige. Direkt unterhalb der Schäferwand befindet sich ein Burger Restaurant, in welchem man sich danach genüsslich stärken kann. Ich genieße die Sicht über die Elbe und bestaune das gegenüberliegende Schloss.
Und plötzlich ist der Bahnhof in Sichtweite. Wir prüfen die Uhrzeit und stellen fest, dass wir 2 Stunden früher als geplant angekommen sind. Da wir Beide knülle sind und nur noch Heim wollen, beeilen wir uns und können tatsächlich früher als geplant zurückfahren. Wir verabschieden uns am Bahnsteig, bevor ich als erste in meinen Zug nach Dresden steige. Dieser ist sehr voll, aber ich habe Glück und finde noch einen freien Sitzplatz. Ich setze meinen Rucksack ab und trinke und esse erst einmal etwas. Ich spüre mein verschwitztes und mit Staub überdecktes Gesicht. Ich muss mich erst einmal sammeln. Es waren doch sehr viele Eindrücke in den letzten drei Tagen. Etwas Wehmut kommt in mir auf, gemischt mit Freude und Stolz. Ich habe den Anfang meiner großen Reise nach Gibraltar geschafft. Es waren sehr schöne Touren und ich hoffe, sie nicht so schnell zu vergessen. Es hilft mir, diese Zeilen zu schreiben und ich genieße das Gefühl, die Touren noch einmal zu durchleben.



  • Frühstück im Apartment
  • Rabsteiner Mahnmal mit Kinderwippe
  • Camp pod lesem
  • Olešský rybník
  • Friedhof Stará Oleška, Huntířov
  • Schöner Weg in Tal nach Nová Oleška, Huntířov
  • Hier geht es lang.
  • Bushaltestelle in Nová Oleška, Huntířov
  • abgelassener Teich in in Nová Oleška, Huntířov
  • Schöner Wald
  • Wanderweg
  • Überall Blaubeersträucher
  • Kapelle in Bynovec
  • Ortsausgang von Bynovec mit Blick auf Lausitzer Bergland
  • Ortsausgang von Bynovec mit Blick auf Lausitzer Bergland



Mein Fazit dieser Reise:


- Wanderstöcke werde ich ab jetzt immer mit dabei haben.
Weder während noch nach meiner Reise hatte ich Knieprobleme. Und die tun mir sonst immer weh. Durch die Wanderstöcke wird das Gewicht auf die Arme verlagert und die Knie so entlastet. Noch ein Vorteil der Wanderstöcke war, dass die Hände nicht angeschwollen sind.
- Trinkblase unbedingt wieder mitnehmen.
ABER mit weniger Wasser!!! Ich hatte sie zum Start mit 2 Litern gefüllt, was meinen Rucksack viel zu schwer gemacht hat. Ohne Auffüllen auf der Tour, hatte ich bei Ankunft zu Hause immer noch 0,8Liter drin. Das heißt, ich habe 1,2 Liter in drei Tagen verbraucht. Macht also ca. 400ml pro Tag. Wenn man die Möglichkeit hat, täglich die Trinkblase zu befüllen, sollte man dies unbedingt nutzen und somit unnötiges Gewicht einsparen. Erwähnen muss ich aber, dass man dennoch eine Trinkflasche mitnehmen sollte. Wenn man Pause macht und den Rucksack absetzt, kommt man schlecht an den Trinkschlauch. Da macht sich die Trinkflasche einfach besser. In meine Trinkflasche passen 700ml. Somit hatte ich täglich 1,1Liter getrunken. Viel zu wenig, ich weiß :-)
- Wenn schönes Wetter gemeldet ist, abzippbare Wanderhosen anziehen!
Ein Hut oder Cape sollte man ebenfalls dabei haben.
- Meine Begleitung hatte ein Merino-Shirt an, welches sie abends einfach ausgelüftet hat. Dieses hat während der Tour nicht nach Schweiß gerochen. Meine Baumwoll-Oberteile riechen leider recht schnell. Ich werde auf der nächsten Tour ein paar Oberteile aus 100% Merino-Wolle testen.
- Ab dem 2. Tag hatte ich abends einen Ausschlag auf meinen Füßen und Knöcheln festgestellt. Nach etwas Recherche habe ich herausgefunden, dass es eine sogenannte Wanderkrätze gibt. Bei dieser sind rote Ausschläge am Unterschenkel typisch. Bei großer Anstrengung und hohen Temperaturen, kann es durch erweiterung der Venen zu Kapillarblutungen kommen. Diese verursachen die roten Flecken. Wenn dieses Symptom bereits einmal aufgetreten ist, sollte man zukünftig auf Wandersocken mit etwas Kompression zurückzugreifen. Diese bauen von außen Druck auf die Beinmuskulatur auf und verhindern so, dass sich hier das Blut staut. Bei der Kleidung sollte man auf leichte und atmungsaktive Stoffe achten. Ebenfalls hilft ein kühles Fußbad und anschließender hoher Lagerung der Beine.




Ich hoffe, mein Bericht hat Dir gefallen 

und ich konnte dich mit auf meine Reise nehmen. 

Vielen Dank, dass Du daran teilgenommen hast.


"Alles beginnt mit dem ersten Schritt, Du musst ihn nur gehen."